Vorgestellt: Aktion Brückenschlag
Vorgestellt: Aktion Brückenschlag

Vorgestellt: Aktion Brückenschlag

Von Regina Weiser, Psychoanalytikerin und Trauma-Therapeutin
und Detlef Krohm, Pfarrer im Ruhestand und Pastoral-Psychologe | Redaktion: Freiburg im Wandel


Für eine faire Dialogkultur zu Flucht und Migration

Einige Jahre kamen vermehrt Flüchtlinge und MigrantInnen zu uns. Die Reaktionen unserer MitbürgerInnen sind unterschiedlich, und Gespräche und Debatten darüber werden immer emotionaler. Wir wollen die Kluft in unserer Gesellschaft zu diesen Fragen überbrücken. Deshalb wenden wir uns an Herz und Verstand bei allen Beteiligten, möchten innehalten und die verschiedenen Aspekte mit etwas Abstand und in Ruhe betrachten.

Ein großer Teil der BürgerInnen sieht in der Aufnahme der Asylsuchenden besonders die positiven Chancen. In der Hilfsbereitschaft, in der Begegnung mit anderen Kulturen, erleben sie die besten Werte unserer offenen und humanen Gesellschaft. Sie berufen sich dabei auf die Mitmenschlichkeit, auf das Grundrecht auf Asyl und auf die Flüchtlings-Konvention der UN.

Andere MitbürgerInnen machen sich Sorgen, wie viele NeubürgerInnen unsere Gesellschaft verkraften kann. Sie sehen, mindestens teilweise, in deren Großfamilien wie auch in religiösen und politischen Gruppierungen patriarchale und autoritäre Verhaltensweisen, die gleichberechtigten und selbstbestimmten Einheimischen als rückschrittlich erscheinen. Sie sehen mühsam errungene Freiheitsgrade gefährdet. Ein weiterer Problembereich ist für viele hiesige ArbeitnehmerInnen, dass sie sich mit MigrantInnen in Konkurrenz um Arbeitsplätze und Mietwohnungen sehen.

Die Unterschiede der Positionen werden teils heftig ausgetragen. Menschen stecken sich teils gegenseitig in „Schubladen“ – Migrationsoptimisten werden so zu „naiven Gutmenschen“, Migrationsskeptiker zu „gewaltbereiten Rechtsextremen“.

Als InitiatorInnen der Aktion Brückenschlag rufen wir zum respektvollen Dialog auf. Wir wollen Menschen unterschiedlicher Positionen zusammenbringen, um auf Augenhöhe miteinander zu sprechen. Unser Motto: „Verstehen statt überzeugen“. Wir orientieren uns an der Gewaltfreien Kommunikation und arbeiten gemeinsam die hinter den Positionen stehenden Motive und Bedürfnisse heraus. Wir schaffen geschützte Räume, in denen Menschen erfahren, dass ihre Stimme gehört und respektiert wird. Durch einen geduldigen Annäherungsprozess kann ein tieferes gegenseitiges Verstehen erreicht werden. Im nächsten Schritt wird es allmählich möglich sein, gemeinsam Problemlösungen zu finden, die die Bedürfnisse aller befriedigen. Wenn dieser Ansatz Kreise zieht, kann im Verlauf einiger Jahre eine in breiten Teilen der Bevölkerung konsensfähige Flüchtlingspolitik entstehen.

Wir möchten derzeit vor allem informelle Gespräche führen, bevor wir an die allgemeine Öffentlichkeit treten und laden Interessierte herzlich dazu ein, mit uns Kontakt aufzunehmen.


Kontakt

delf_krohm@gmx.de
oder
Treffpunkt Freiburg
0761 21687-30
info@treffpunkt-freiburg.de